Crespo Foundation

Fotografiepreis

After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize

Gemeinsam mit C/O Berlin hat die Crespo Foundation den „After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize“ ins Leben gerufen. Seit 2024 geht der mit 80.000 Euro dotierte Preis jährlich an zwei internationale Künstler:innen, die mit Fotografie und bildbasierten Medien auf die veränderte Ökologie der Gegenwart reagieren und neue Konzepte von Natur und Kunst erforschen.

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After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize 2024

Die Preisträger:innen 2024

Laura Huertas Millán und Sarker Protick erhalten den „After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize“ 2024. Ihre Doppelausstellung „Curanderxs“ (Laura Huertas Millán) und „অঙ্গার . Awngar“ (Sarker Protick) ist bis zum 22. Januar 2025 bei C/O Berlin zu sehen und anschließend, von Freitag, 28. Februar bis Sonntag, 25. Mai 2025, im Crespo Open Space in Frankfurt.

Laura Huertas Millán untersucht in ihrer Multikanal-Projektion die kulturellen, medizinischen und rituellen Anwendungen der Kokapflanze, lange vor der ersten Herstellung von Kokain im Europa des 19. Jahrhunderts. Sie entwickelt ein spekulatives Narrativ, das auf dem Verbot der Pflanzen während der spanischen Kolonisierung Lateinamerikas basiert. Dabei liegt der Fokus auf einer Gruppe von Frauen im 17. Jahrhundert, die heimlich Kokablätter verteilten. Angesichts fehlender archivarischer Quellen bedient sich die Künstlerin der Fiktion, um eine fragmentarische Erzählung zu schaffen, die sowohl die koloniale Ausbeutung der Natur als auch den Widerstand dagegen beleuchtet.

Sarker Protick erforscht in seinem Projekt die tiefgreifenden menschlichen Veränderungen auf dem indischen Subkontinent. Mit Blick auf das historische Gebiet Bengalens, das sich heute über Indien und Bangladesch erstreckt, überträgt er die Auseinandersetzung der kolonialen Geschichte des British Empire durch eine fotografische Untersuchung der Gegenwart. Sein Fokus liegt dabei auf dem Ausbau von Eisenbahnverbindungen und der Ausdehnung des Kohlebergbaus im 19. Jahrhundert. Auf Reisen durch Bangladesch und Indien entsteht ein fotografischer Fundus, der in Proticks präziser und atmosphärischer Bildsprache die globale, geopolitische und historische Dimension des Imperialismus beleuchtet.

Die Jury 2024

Zur Jury gehörten Lewis Chaplin (Mitgründer, Loose Joints Publishing), Martin Guinard (Kurator, LUMA Arles), Hajra Haider Karrar (Kuratorin, SAVVY Contemporary), Iris Sikking (Kuratorin Fotomuseum, Den Haag), Olga Smith (Newcastle University) sowie Christiane Riedel (Vorstand, Crespo Foundation), Sophia Greiff (Co-Programmleitung, C/O Berlin Foundation) und Katharina Täschner (Junior-Kuratorin, C/O Berlin Foundation). Die Entscheidung fiel einstimmig und erfolgte auf Basis der Nominierungen von 15 internationalen Expert:innen.

Die Ausstellung in Frankurt – wann und wo

Vernissage

Laufzeit

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Die Ausstellung in Berlin

Ausstellungsort

AFTER NATURE . ULRIKE CRESPO PHOTOGRAPHY PRIZE 2025

Die Preisträgerinnen 2025

Lisa Barnard (1967, Großbritannien) und Isadora Romero (1987, Ecuador) sind die Preisträgerinnen des „After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize 25“. Die Doppelausstellung wird vom 27. September 2025 bis zum 28. Januar 2026 erstmals bei C/O Berlin und im Anschluss ab Februar 2026 im Frankfurter Crespo Open Space zu sehen sein.

Für ihr ausgezeichnetes Projekt verhandelt Lisa Barnard ausgehend von Thomas Nagels einflussreichem Essay „What Is It Like to Be a Bat?“ die Frage, wie Technologien die menschliche Wahrnehmung prägen und sich auf unser Verhältnis zur Umwelt auswirken. Unter Rückgriff auf eine Vielzahl von Bildgebungsverfahren präsentierte sie eine umfangreiche künstlerische Recherche rund um das Prinzip der Echolokation, die unerwartete Verbindungen zwischen tierischem Bewusstsein, autonomen Fahrsystemen, dem Abbau von Lithium und nuklearen Teststellen herstellt.

Anhand von drei in Ecuador angesiedelten Fallstudien untersucht Isadora Romero in ihrem ausgezeichneten Projekt das Zusammenleben von Mensch und Wald in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Projekt hinterfragt die koloniale Sichtweise tropischer Wälder und stellt durch die Kombination von klassisch dokumentarischen Fotografien mit organischen Materialien und experimentellen Entwicklungsverfahren Beispiele für ein funktionierendes Verhältnis zwischen der Umwelt und ihren Bewohner:innen vor. Durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen und lokalen Communities entsteht eine nuancierte Erzählung über die spirituellen, politischen und ökologischen Dimensionen des Waldes.

Die Jury 2025

Zur Jury gehörter Tomáš Dvořák (Außerordentlicher Professor, Abteilung Fotografie, FAMU, Prag), Zippora Elders (Freie Kuratorin), Boaz Levin (Kurator und Co-Programmleiter, C/O Berlin), Hinde Haest (Kuratorin, Rijksmuseum, Amsterdam), Michelle Henning (Professorin für Fotografie und Medien, University of Liverpool), Maria-Kyveli Mavrokordopoulou (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, VU University Amsterdam), Christiane Riedel (Mitglied des Vorstands, Crespo Foundation), Katharina Täschner (Junior-Kuratorin, C/O Berlin). Die Entscheidung fiel einstimmig und erfolgte auf Basis der Nominierungen von 12 internationalen Expert:innen.

Über den Preis

After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize

Der mit insgesamt 80.000 Euro dotierte Preis würdigt jährlich zwei Künstler:innen, die mit ihren Arbeiten das Verhältnis von Mensch, Natur und Technik befragen. Er ist der zweithöchst dotierte Preis im Bereich Fotografie in Europa. Neben der Prämie beinhaltet er eine Ausstellung bei C/O Berlin – einem renommierten Ausstellungshaus für Fotografie und visuelle Medien – und im Crespo Open Space in Frankfurt sowie eine begleitende Publikation. Benannt ist er nach der Stifterin und Fotografin Ulrike Crespo. Sie hat sich in zahlreichen fotografischen Serien intensiv mit den Themen Landschaft und Natur auseinandergesetzt und präsentiert in ihren Arbeiten eine Natur, die angesichts der zunehmend spürbaren Auswirkungen der Klimakrise gleichermaßen beeindruckend wie fragil erscheint.

After Nature

„After Nature“ eröffnet eine doppelte Perspektive auf die Beziehung von Fotografie und Natur. Der Preis fördert Projekte, die Landschaften im Anthropozän erkunden. Sie betrachten das Fotografieren selbst als ökologische Praxis oder nehmen neue Perspektiven ein, die über das Menschliche hinausgehen und alternative Lebens- und Naturformen erforschen.

Im Anthropozän trägt die Menschheit eine Verantwortung, ein neues Verständnis von Mensch, Natur und Technik zu formen. Angesichts der globalen Auswirkungen des Kapitalismus auf das Ökosystem geraten herkömmliche Vorstellungen ins Wanken. Die Klimakrise verdeutlicht, dass Natur nicht mehr einfach als unberührt betrachtet werden kann, sondern stark vom menschlichen Handeln beeinflusst und eng mit sozialen und politischen Aspekten verwoben ist.

„Mit dem „AFTER NATURE. Ulrike Crespo Photography Prize“ widmen wir uns einem der wichtigsten Themen unserer Zeit.“

Stefan Erfurt, Vorstandsvorsitzender C/O Berlin

„Ulrike Crespo zeigte in ihren Fotografien selbst ein tiefes Verständnis für Natur. Mit C/O Berlin setzen wir ihr künstlerisches Engagement auf diesem Feld fort.“

Prof. Christiane Riedel, Vorständin Crespo Foundation

Partner:innen

Der „AFTER NATURE. Ulrike Crespo Photography Prize“ wird ab 2024 von der Crespo Foundation und der C/O Berlin Foundation vergeben. Die C/O Berlin Foundation setzt das Projekt als Ausstellungshaus für Fotografie und visuelle Medien um.

Ansprechpartnerinnen

Dr. Maja Pflüger
Crespo Foundation

Katharina Täschner
C/O Berlin Foundation